Genealogie

So, 29. Dezember 2002, Peter Steiner

Döbeli (Seetal)

Der im Seetal verbreitete Name Döbeli scheint zu den Familiennamen zu gehören, deren Herkunft und Bedeutung sich schwer erklären lassen. Dem ist jedoch nicht so. Der Urahne der Döbeli muss in einer Schlucht, einem Tobel gewohnt haben. Denn Tobler ist die ursprüngliche Namensform.

Wappen der Döbeli von Fahrwangen

Wappen der Döbeli von Fahrwangen

Wappen der Döbeli von Meisterschwanden

Wappen der Döbeli von Meisterschwanden

Der Nachweis ist nicht schwer zu erbringen. Im ältesten Tauf- und Eherodel von Seengen aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert lautet der Name zunächst noch Tobler oder Dobler, macht aber nach und nach der Verkleinerungsform Töbeli und Döbeli Platz. Längere Zeit gehen die alte und die neue Namensform nebeneinander her

1590 heiratet beispielsweise Heyni Tobler, doch im folgenden Jahr lässt er als Heyni Töbeli ein Kind taufen. Noch 1629 heisst ein Bräutigam Hans Dobler, tritt aber in der Folge als Hans Döbeli auf. Dabei gibt uns der gleichbleibende Name der entsprechenden Ehefrauen (Dorothea Holliger, Barbara Muntwyler) die Gewähr, dass es sich bei den Männern jeweils wirklich um identische Personen handelte.

Wappen der Döbeli von Boniswil

Wappen der Döbeli von Boniswil

Wappen der Döbeli von Seon

Wappen der Döbeli von Seon

Schwieriger zu erklären ist, warum der Name verkleinert wurde. Vermutlich steckt einfach die Lust der Mitbürger dahinter, mit Ausdrücken sprachlich zu spielen. Unser Beispiel ist jedenfalls keine Einzelerscheinung. Im Suhrental etwa könnte man die Knecht nennen, die dort zu Knechtli wurden. Nicht überall verkleinerte man den Namen Tobler wie im Seetal. Anderswo hielt er sich bis heute in der ursprünglichen Form. Die bekannte Schokoladenspezialität Toblerone müsste sonst anders heissen.

  • Dokument

    • Titel:
      Döbeli (Seetal)
    • Autor:
      Peter Steiner, Reinach
    • Veröffentlichung:
      29. Dez. 2002
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